Pädagogische Ausrichtung

Das Kernelement unseres Waldkindergartens ist das sogenannte Frei-Spiel oder Ur-Spiel. Wir orientieren uns dabei sowohl am Vorbild der Lebensweise nativer Völker als auch an den neuesten Erkenntnissen der neurologischen Forschung im Bereich der kindlichen Entwicklung sowie unseren eigenen Beobachtungen und Erfahrungen. 

Wir sind tief davon überzeugt, dass sich die Kinder so in diesem natürlichen und ausgewogenen Umfeld in ihrem eigenen Rhythmus und Wesen nach gemäß entfalten können.

Frei-Spiel

Frei-Spiel bedeutet für uns:

  • die Kinder können in einem vertrauten Gebiet weitgehend ungestört ihren Ideen nachgehen, dabei sich selbst erfahren, Bedürfnisse und Grenzen wahrnehmen und erweitern lernen
  • durch die spielzeugfreie und natürliche Umgebung wird ihre Kreativität und Phantasie angeregt
  • die Kinder können das Leben in seinen unterschiedlichen Facetten zu„durchspielen“ und damit in einem geschützten Rahmen kennenzulernen
  • die Betreuer stehen den Kindern bei Konfliktsituationen untereinander als unparteiische Begleiter und Vermittler zur Seite
  • die Betreuer sorgen für eine entspannte Atmosphäre, in der sich jedes Kind angenommen und wertgeschätzt fühlt

Aus dem Frei-Spiel entwickelt sich in den Kindern die Fähigkeit, flexibel und intelligent auf Unvorhergesehenes zu reagieren. Es ist nicht das Ziel, das im Vordergrund steht, sondern das Tun, das Erleben. In diesem freien Spiel liegt der Wesenskern, in dem sich nachweislich, und aus unserer Erfahrung, viele wichtige Grundkompetenzen für das Leben entfalten, wie Motivation, Initiative, Ausdauer, Fürsorge, Teamgeist, gesunder Menschenverstand, Konzentration und Problemlösungsfähigkeiten.

Der Mensch besitzt das am wenigsten genetisch programmierte, offenste und lernfähigste Gehirn. 

„Menschenkinder müssen deshalb auch fast alles erlernen, worauf es in ihrem späteren Leben einmal ankommt. Logischerweise wäre also zu erwarten, dass sie weitaus mehr Zeit als alle anderen Säugetiere einfach nur spielend verbringen – und dass ihr Gehirn – wenn man sie am Spielen hindert – sich besonders leicht zu einer Kümmerversion dessen entwickelt, was daraus hätte werden können.“

Hüther, Gerald/ Gebauer, Karl (Hrsg.): Kinder brauchen Spielräume – Perspektiven für eine kreative Erziehung. Düsseldorf 2003
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